Steinerner Weg zu den Steinen
Geplant war eigentlich mit dem Schiff über den Kennet&Avon Kanal von Reading nach Bristol zu fahren. Bei Devizes, wo der Kanal steil abfällt, 29 Schleusen hintereinander wäre ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für die Besichtigung von den Steinkreisen Stonehenge und Avebury.
Laut Beschreibung kann man den Kanal mit den Massen H: 2,40 T: 1,10 B: 4.00 befahren. Unser Schiff H: 2.30 T: 1:00 B: 3.30. Lange haben wir uns erkundigt, ob es wirklich möglich ist. Schweren Herzen haben wir unserem Schiff zuliebe entschlossen es nicht zu versuchen.
Nicole und Marco waren in England am Wandern und kamen uns Besuchen. Wir verbrachten zwei wunderschöne Tage. Sie übernachteten in einem Hotel bei der ersten Schleuse zum River Kennet. Als wir sie dort mit dem Schiff absetzten, hatten wir mit dem Schiff zweimal Bodenkontakt. Das bestätigte unser Entschluss, diese Reise nicht mit der Allegro zu machen.
Die Steinkreise wollten wir aber schon Besuchen. Also Schiff in den Hafen und rauf aufs Velo. Wir planten zwei Tage bis nach Potterne, was etwa in der Mitte von Stonehenge und Avebury liegt. Laut Komoot, ein Outdoor-App, ca. 100 Km. Easy dachten wir. Das Komoot uns über Trampelpfade, Bachbette, Schotterpisten und durch steile Wälder führt ahnten wir nicht.
Von Potterne ging es dann weiter mit leichtem Gepäck ca. 25 Km zu Stonehenge. Bestimmt über bessere Wege. Weit gefehlt, ein «Beiker» welchen wir auf dem Weg trafen und überrascht von unseren Velos war, Klappräder mit 20 Zoll Rad, meinte dann nur: Ja die Schweizer fahren ja überall mit dem Rad durch😊
Der Aufwand hat sich aber gelohnt. Stonehenge war wirklich eindrücklich.
Tags darauf machten wir uns auf unsere letzte Etappe. 20 Km bis Avebury. Natürlich im gleichen Stil und zusätzlichem abgeschnittenen Maisfeld durquerend.
Avebury Steine und Grabhügle
Feenbäume
Voll von diesen Wunderbaren Eindrücken fuhren wir dann auf geteerter Strasse nach Swindon, 20Km, von wo aus wir den Zug zurück nach Reading nahmen.
Total erschöpft, aber glücklich sind wir zu Hause auf der Allegro angekommen.
Rolf Wiggenhauser 24.08.2022
Bodenkontakt – Ja, das kann es in einem Kanal zwischen Schiff und Grund geben. Als wir dieses Jahr mit der MS Juno (Jg. 1874) auf dem Götakanal zwischen Göteborg und Stockholm unterwegs waren, sagte uns der Kapitän «Es könne zwischendurch Bodenkontakt geben, ein Rumpeln sei dann zu hören, sei aber nicht weiter schlimm und dies solle uns nicht beunruhigen». Ich dachte, das passiert ja sicher nicht, der Steuermann will das Schiff sicher nicht auf Grund fahren, das ist nur Seemannsgarn. Falsch gedacht; nur kurz darauf ging ein Rumpeln durch das Schiff. Wir hatten Bodenkontakt!!! Aber nicht nur einmal, sondern immer wieder hörten und fühlten wir das Rumoren vom Schiffsrumpf. Die beiden 300 PS Dieselmotoren steckten das aber locker weg und die Fahrt ging zügig voran.
Der Allegro möchte ich keinen Bodenkontakt wünschen, da der Schiffsmotor ein Bisschen weniger als 300 PS hat…
Darum wünsche ich der Allegro immer eine Handbreite unter dem Kiel!
Primus 10.08.2022
Das tönt ja „gröber“ als ich es mir in meinem kühnsten Vorstellungsvermögen erahnen konnte. Ihr holt euch allmählich die Reife, ganz Europa auf Wasser und Schotter zu erkunden. „Hut ab“ und herzliche Grüsse
s‘Camis
creisi 10.08.2022
Da habt Ihr ja schon ein bisschen gelitten. Aber die Feenbäume sind toll! (Und Stonehenge natürlich auch.)