Kleines Boot auf grosser Fahrt

Manövrieren auf dem Rhein

03.07.2024 | Ein Kommentar

Der Rhein ist einer der verkehrsreichsten Wasserstrassen der Welt. Im Vergleich zu den Flüssen und Kanälen, die wir sonst fahren, ist der Rhein fast wie eine Autobahn. Er fordert von uns grosse Aufmerksamkeit.





Der Rhein fliesst mit einer Geschwindigkeit von 2,5 bis
10km/h, bei der Loreley teilweise sogar schneller. Deshalb fahren wir den Rhein
auch nur Talwärts, Da man mit der Strömung jedoch nicht bremsen kann, müssen
wir bei jedem Anlegemanöver die Allegro um 180 Grad wenden und uns gegen die
Strömung in den Hafen kämpfen. Untiefen und Wasserwirbel erschweren dies
Manöver teils erheblich. Dann heisst es aufpassen und Vollgas geben.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Pegelstand, welcher stark schwanken kann. Bei Mannheim beispielsweise liegt die Differenz zwischen GLW (Gleichwertiger Wasserstand) und dem HSW (Höchster Schifffahrtswasserstand) bei ca. 6 Meter.

Mit Hilfe von dem App «Meine Pegel», so wie unserer Wasserstrassenkarte, können wir die Wassertiefe, so wie die Brücken Durchfahrtshöhe berechnen und sehen auch, ob wir fahren dürfen. Bis wir das alles richtig gecheckt haben und lesen konnten, brauchten wir eine Weile.

Angaben zum Pegelstand
Mosel, Rhein, Lahn
Die Striche im Fluss sind Buhnen

Der Rhein fliesst oft noch in seinem ursprünglichen Bett und ist dadurch mäandriert. Das heisst für uns einmal mehr rechts, dann wieder mehr links fahren. Damit man weiss, wo die Fahrrinne ist, gibt es rote und grüne Tonnen. Diese Fahrrinne verlässt man besser nicht, weil da gibt es ja noch diese Buhnen (siehe Bericht «Rhein Kehl-Karlsruhe), welche auch für uns zu einem Problem werden können.

Bevor wir jeweils aus dem Hafen fahren, verstauen wir alles, was lose herumsteht. Da auf dem Rhein reger Verkehr herrscht, gibt es auch viel Wellen. Die grössten Wellen verursachen die kleinen Sportboote. Wir versuchen die Wellen so anzufahren, damit wir sie nicht seitwärts bekommen. Trotzdem schaukelt es immer wieder ganz heftig.

Boje im Hintergrund eine Buhne

Das Schwierigste am Manövrieren auf dem Rhein ist jedoch die extrem schöne Natur, welche einem zum Träumen einlädt.

Kommentare

  1. creisi   04.07.2024

    Sehr interessant, danke für die Erklärungen 🙂 Schon spannend, was es da alles zu beachten, lernen und wissen gilt. Ist es zum Steuern eigentlich auch ein grosser Unterschied, wenn man im etwas schneller fliessenden Fluss mit der Strömung fährt oder macht sich das nicht so bemerkbar?

    Und ja, ich finde auch, dass die kleinen Sportboote (und hier besonders auch die Militär- und die Polizeiboote) nicht nur die grössten, sondern auch die «giftigsten» Wellen machen, weil diese – zumindest auf dem See – auch steiler sind und nicht so schön rund, wie die von den grossen Schiffen und sich gerne auch mal überschlagen.

    Dann kommt gut den Rhein runter und immer guet ufpasse beim Fahren und Manövrieren und Anlanden und trotzdem das Schwierigste am Manövrieren nicht vergessen…

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