Ein abruptes Ende
Die nächste Woche werden wir allein unterwegs sein. Auch ganz schön. Vor uns liegen kleine Kanäle und viel Natur. Von den Schleusenwärtern werden wir von Schleuse zu Schleuse begleitet und immer freundlich geschleust. Alle Häfen waren bereits geschlossen, jedoch funktionierte meistens der Strom und auch Wasser konnten wir problemlos tanken.
Schon bald werden wir auf dem Canal de Briare fahren und ich suche uns schon mal eine Veloroute aus, wir wollen ja auch etwas vom Land sehen, nicht nur die Kanäle. In der ersten Schleuse wird uns mitgeteilt, dass sie den Kanal ab Montag schliessen werden. Eine Woche früher als geplant und publiziert. Heute ist Samstag! Also nichts mit Velotour, es heisst vite vite. Über Mittag werden die Schleusen jeweils für zwei Stunden nicht bedient, das gab uns immerhin Zeit die alten Schleusen von Rogny zu besichtigen.
Sonntagnachmittag kamen wir dann in Briare an. Hier in Briare müssen wir auf einer Kanalbrücke die Loire überqueren. Sehr schön! Die Kanalbrücke wurde von Gustave Eiffel erbaut, wie der Eiffelturm in Paris.
Auf dem Canal latéral à la Loire geht es nun weiter. In zwei Tagen werden uns Yvonne und die Kinder besuchen. Die Schleusenwärterin versicherte uns, dass wir es gemütlich nehmen können, der Kanal schliesse erst im Januar.
Gemütlich fuhren wir bei schönem Wetter südwärts. Neben uns fliesst immer die Loire. Die Loir ist ein extrem schöner Fluss, welcher nicht reguliert ist und somit auch nicht beschiffbar.
In le Guétin fahren wir durch eine Schleuse, welche uns 9,23Meter hoch schleust in eine weitere Kanalbrücke, welche über den Fluss l’Allier führt.
Am Abend kommen dann endlich wieder einmal Yvonne, Felix und Anouck an Bord. Gemütlich essen wir das Seiler-Raclette, welches uns Anita und Erika mitgebracht haben. Mmmmhhhh!
Und dann der Tag danach, regen, regen, regen. Wir entschliessen uns bis nach Decize zu fahren, dort soll es einen Hafen geben, der geöffnet hat. So haben wir sicher genug Strom, um zu heizen und können unseren Wassertank auffüllen.
Felix und ich ziehen unsere Regenkleidung an und machen uns parat für die erste Schleuse. Hier, ein grimmiger, älterer Herr, zum Wetter passend, erkundigt sich bei uns, bis wo wir fahren. Ich erkläre ihm, wie auch schon den Schleusenwärtern der letzten Tage, dass wir nach dem Canal latéral à la Loire via Canal du Centre Richtung Rohne unterwegs sind, wo wir unser Winterhafen haben.
Er meinte nur, das sei nicht möglich, da der Canal du Centre geschlossen sei.
Unmöglich, ich schaue nochmals in der App vom VNF (Gesellschaft, welche die Wasserwege in Frankreich betreut) nach und lese da, das der Kanal bis am 12. November offen hat. Also noch 9 Tage. Das reicht für uns völlig aus. In der nächsten Schleuse kam nun auch Yvonne mit raus in den Regen. Ihr Französisch ist doch noch etwas besser als meines. Der Schleusenwärter, immer noch grimmig erklärte uns, dass sie den Canal du Centre heute Morgen wegen Wassermangel frühzeitig geschlossen haben. Paff!!!!
Was nun? Wir erreichten den Hafen in Decize, welcher sehr gut ausgerüstet ist. Neben dem Hafen ist auch ein Büro des VNF. Wir nichts wie hin. Ich mittlerweile auch grimmig! Auch auf Französisch!
Der Chef da meinte nur, da kann man nichts machen, aber auf dem Canal latéral à la Loire können wir noch fahren. C’est la vie! Super!
Wo sollen wir nun über den Winter bleiben? Tags darauf machten wir mit dem Auto von Yvonne einen Ausflug nach Digoin. Eine Stadt weiter südlich, und schauten uns dort den Hafen an.
Nach längerem hin und her entschlossen wir uns dann in Decize zu bleiben. Gar nicht so schlecht hier. Ein kleines schönes Städtchen mit Bahnhof, 5 Gehminuten zum Supermarkt mit Waschsalon und zum Hafen gehört ein Hotel mit Restaurant.
Pech für Yvonne, Felix und Anouck, dieses mal konnten wir nicht so viel Schifffahren, war trotzdem sehr schön mit ihnen und Glück für uns, da Yvonne uns mit ihrem Französisch sehr helfen konnte. Danke!
creisi 15.03.2023
Und bald geht’s wieder weiter, der Frühling ist schon ein bisschen da 🙂 Ein neuer Anfang. Seid Ihr parat?